Jürg Hochweber: Aus meinem Konzept für leichtes, lockeres und lustvolles Lernen und Lehren.

Erfolgreiches  Lernen, effizientes  Unterrichten ! 

Schnell !

Die eigentliche Denkleistung des Gehirns funktioniert im Hintergrund, rasch, elegant und leise, ohne dass wir davon etwas merken.  Was wir als Stress empfinden, sind Störprogramme oder Zensurinstanzen, die Zeit und Energie brauchen.

Leicht und locker !

Fähigkeiten, die wir sehr gut beherrschen, haben wir meist mit Leichtigkeit und Freude gelernt. Lasst uns diesen Umstand nutzen ! Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden!

Automatisch !

Viele unserer Fähigkeiten wie Gehen, Schlucken, Sehen haben wir gelernt, bevor wir überhaupt wussten, dass es so was wie Lernen gibt. Lasst uns diese Ressourcen aktivieren! Das Gehirn liebt Herausforderungen!

Wenn es ums Lernen geht, kann man fast sagen: alles ist mit allem verknüpft. Eine Begabung etwa in Mathematik kann durchaus zusammenhängen mit einem guten Gehör. Gute Sprachkenntnisse können mit guter Bewegungskoordination zu tun haben. Und um eine Fähigkeit zu verbessern, kann in sehr verschiedenen Bereichen gearbeitet werden. Es ist gerade das Kennzeichen für gute LehrerInnen, dass sie erkennen, wo am zweckmässigsten der Hebel anzusetzen ist. Und das ist oft nicht dort, wo man es zuerst erwartet. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oft vorteilhaft ist, gerade an einem Bereich anzusetzen, der scheinbar nichts mit dem Lernziel zu tun hat.  Also, wenn jemand zum Beispiel das Rhythmusgefühl verbessern möchte hat, bringt langes Zählen, Klopfen und Rechnen nicht viel, denn dies hat die Person ja vermutlich schon oft für sich selbst ausprobiert. Statt dessen könnte ein einfaches visuelles Training den Erfolg bringen. Oder wenn ich z. Bsp. bei Prüfungsstress einen emotionalen Hintergrund vermute, arbeite ich lieber mit speziellen Bewegungen, als das ich in den Emotionen herumstöbere, denn die Person hat wohl selbst schon auf emotionaler Ebene alles Mögliche unternommen. Gezielte Muskeltests, Beobachten von Haltung, Sprache, Gestik, Atmung, Augenstellung etc. zeigen uns die Richtung an.

Wenn die ideale Ansatzstelle gefunden ist, sei es durch Beobachtung, Muskeltests oder andere Vorgehen, bewirken z. Bsp. einige gezielte Akupressurpunkte wahre Wunder, um etwa die Fingerfertigkeit und Schnelligkeit im Klavierspiel oder auch im Sport zu steigern.  Ein Herumreiten auf einem Problem, hundertmal die gleiche Rechnung lösen, die gleichen Rhythmen zählen, bringt ausser Frust und Stress wenig.

Und es ist unwichtig, was Ursache und was Wirkung ist. Unsere Fähigkeiten, Körper und Geist bilden ein Ganzes, wo jeder Teil jeden andern Teil beeinflusst und von diesem beeinflusst wird. Jede besondere Begabung kann genutzt werden als Ressource für eine Schwierigkeit in einem andern Gebiet. Umgekehrt gilt auch: die Arbeit an einem Problem kann eine andere vorhandene, hohe Begabung noch mehr steigern. 

Einige "Werkzeuge", die sowohl als "Diagnose" als auch als Training einsetzbar sind:

Gymnastik, Haltung z.Bsp. BrainGym-Übungen. Elementare Bewegungen wie Nackenrollen, die dem Körper/Geist Signale geben können, welche Hirnbereiche aktiviert werden sollen.
Augenpositionen, Augenbewegungen bestimmte Augenpositionen (ev. in bestimmten Distanzen mit bestimmten Farben) können, wenn ein Thema (z.Bsp. Notenlesen) aktiviert ist, Muskeltonusänderungen bewirken.
Selbst-Akupressur,  Das Halten von Akupressurpunkten kann gemäss chinesischer Tradition die Energien in den Meridianen ausgleichen. Wir merken die Wirkung z. B. an der Änderung des Tonus in den Muskeln.
Reflexe aus der kindlichen Entwicklung z.Bsp. 'asymmetischer tonischer Nackenreflex': bei Drehung des Kopfes nach rechts strecken sich rechter Arm und rechtes Bein, linker Arm und linkes Bein beugen sich. Dieser Reflex sollte beim Kleinkind vorhanden sein, er fördert die Gehirnspezialisierung. Wenn er im späteren Leben noch in gewissen Situationen dominant ist,  kann das Lernen gestört sein und es wird Energie verpufft. 
Präzises Formulieren und Vorstellen von Zielen Die Zielvorstellung kann assoziiert sein, dh. die Person sieht die Situation aus eigenen Augen, oder dissoziiert, d.h. die Person sieht die Situation als neutrale Beobachterin, sieht sich selbst von aussen im Bild. Wechseln zwischen diesen beiden Möglichkeiten !
Rechts - Links Dominanzen Wir wissen zwar alle, ob wir links- oder rechtshändig sind, doch bei den Augen, Ohren, Füssen, etc. wissen nur wenige Leute, welches die dominante Seite ist. mehr hier

Die vorgestellten Werkzeuge entstammen der Kinesiologie  und dem NLP. Auch Alexandertechnik, Feldenkrais, Suggestopädie und viele andern Methoden arbeiten ähnlich. Die Methode ist aber nicht entscheidend, mit jeder kann gut gearbeitet werden, entscheidend ist die Erfahrung, Kombinationsgabe und rasche Intuition der LehrerInnen. Besonders der Muskeltest der Kinesiologie braucht viel Fingerspitzengefühl.

Am Ziel arbeiten,

nicht am Problem

Viele Leute wissen zwar sehr gut Bescheid über ihre Probleme (z. Bsp. Nervosität) und über das, was sie nicht können. Lernen ist jedoch viel effizienter, wenn man seine Ziele positiv formuliert und sich die nächsten Schritte sehr konkret vorstellt.

 

Lernen, Verhalten, Gesundheit Noch ein Paar Gedanken zum Wort "Lernen": Für mich umfasst Lernen nicht nur den schulischen Bereich. Unser Verhalten im Alltag gehorcht den gleichen Gesetzen wie oben gesagt und ist gleichermassen lernbar. Und wahrscheinlich sind auch viele Krankheiten wie Allergien in weitestem Sinne "Lernstörungen". Das Immunsystem hat bei einer Allergie verlernt, was harmlos und was gefährlich ist, und reagiert etwa auf Blütenpollen, als ob es sich um eine gefährliche Substanz handelt. Gewisse Ängste oder Phobien gehören wohl ebenso in diese Kategorie, z.B. Angst vor Brücken oder Spinnen. Auch hier reagiert der Körper/Geist unangemessen auf eigentlich harmlose Dinge. Deshalb kann da ein Lerntraining im obigen Sinne durchaus erfolgreich sein. 

Methoden Aus dem bisher gesagten folgt, dass es sehr viele Methoden geben muss, um das Lernen zu fördern, da ja alles irgendwie gekoppelt ist. Besonders geeignet ist der Zugang über Muskelreflexe und Bewegungen, da diese gut getestet und beobachtet werden können, während etwa das Beobachten von Denkvorgängen oder auch von Hörvorgängen wesentlich schwieriger ist.  Wenn wir also die Muskeln dazu bringen, mit uns zu kommunizieren, haben wir ein einzigartiges Feedback- und Trainingssystem zur Verfügung. Aus dem NLP wissen wir auch, dass bestimmte Augenstellungen den Zugang zu bestimmten Bereichen öffnen. So ist beispielsweise bei vielen Leuten die Stellung oben links verknüpft mit visuell Erinnern. Auch diese Erkenntnisse eröffnen zahlreiche Trainingsmöglichkeiten. Methoden wie NLP, Kinesiologie, Superlearning nutzen alle den Umstand, dass unser Körper oder Unterbewusstsein viel mehr gespeichert hat als unser Bewusstsein. Muskelreflexe sind eine Möglichkeit, dieses Wissen anzuzapfen.

Feste Methoden dürfen jedoch nie wie Kochbuchrezepte ausgeführt werden. Ein persönliches Experimentieren (sowohl beim Lernen als auch beim Lehren) ist entscheidend. Genau genommen arbeiten wir bei solchen Methoden nicht direkt am Ziel. Die Leute müssen natürlich trotzdem noch etwas tun, doch das Üben und Lernen wird viel effizienter.

Ich bringe hier die Beispiele meist aus der Musik. Erstens weil ich Musiker bin, und zweitens, weil in der Musik am offensichtlichsten ist, dass sehr viele Sinne und Fähigkeiten aus den verschiedensten Bereichen benötigt werden.

E-mail: hochweber@bluewin.ch