Augentraining
von Jürg Hochweber
Grundlagen
Kinesiologie bedeutet im medizinischen Sinn die Lehre
von den Muskelbewegungen. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich jedoch
eine eigene Therapie- oder besser Trainingsmethode entwickelt, die zwar
mit Muskelbewegungen und Muskeltests arbeitet, aber zusätzlich die
Kräfte der Akupunktur bez. Akupressur nutzt und feinstoffliche natürliche
Substanzen der Homöopatie etc. einsetzt.
In den letzten Jahren sind neue Zweige der Kinesiologie
entstanden, die den Kreis der Arbeitsweisen und Testmethoden ständig
erweitern, sodass heute den professionellen KinesiologInnen ein riesiger
Vorrat an Arbeitswerkzeugen zur Verfügung steht. So werden auch Klänge
und Düfte und innere Vorstellungen verwendet, es bestehen Querverbindungen
zur Hypnose, zum NLP (neurolinguistisches Programmieren), zu verschiedenen
Massagetechniken, zur Alexandertechnik, zu verschiedenen Lerntheorien und
Erkenntnissen der Hirnforschung. Wirklich neu ist natürlich das wenigste,
im Gegenteil: das meiste beruht auf altem Wissen, das gesammelt und
in moderne Form gebracht wurde.
Trotz der Vielfalt an Möglichkeiten kommt es nach
meiner Meinung jedoch nicht in erster Linie darauf an, möglichst komplizierte
Verfahren anzuwenden, sondern auf das schnelle intuitive Erkennen von Reaktionen
der KlientInnen, auf viel Fingerspitzengefühl und Kombinationsgabe
sowie auf die Fähigkeit, die eigenen Glaubenssätze und Erwartungen
während dem Testen möglichst in den Hintergrund zu stellen.
Anwendungen
Eingesetzt wird die Kinesiologie für alle möglichen
Gebiete: für leichteres Lernen, für Sport und Gymnastik,
bei Allergien und Phobien, für das Augentraining, und zur Unterstützung
des Heilungsprozesses bei gewissen Krankheiten. Grundsätzlich lässt
sich die Kinesiologie fast überall einsetzen, wobei jedoch nirgends
vorausgesagt werden kann, was sie dann bringt. Wenn wir den Menschen mit
einem Computer vergleichen, können wir vielleicht sagen: Bei Softwareproblemen
hilft die Kinesiologie, bei Hardwarefehlern ist ein direkter Erfolg fraglich,
wobei natürlich noch nicht hundertprozentig klar ist, was beim Menschen
ein Softwarefehler ist.
Ich möchte jedoch betonen, dass es nie in erster
Linie auf die Methode ankommt, sondern auf die Fähigkeiten der einzelnen
AnwenderInnen. Leute, die auf die oder die Methode schwören und als
alleinseligmachend anpreisen, sind mir immer suspekt und für mich
haben starre Lehren höchstens didaktischen Wert. Gerade heute, wo
die Kinesiologie sehr populär geworden ist, gibt es wohl Allzuviele,
die blindlings die Techniken der grossen Pioniere nachäffen, und glauben,
sie können damit die gleichen Resultate erzielen wie jene. Als Richtschnur
und Gerüst bietet die Kinesiologie aber ungeahnte Möglichkeiten,
sie ist von magischer innerer Schönheit durchdrungen und hat einen
unglaublich offenen und weiten Horizont.
Das wichtigste Arbeitsinstrument in der Kinesiologie
ist der Muskeltest. Eigentlich wäre der Ausdruck Muskelbefragung oder
Muskelbeobachtung besser, da ja nicht eine Leistung erwartet wird, und
das Wort Test ohnehin für viele Leute stressvoll tönt. Es geht
im Grunde um eine Kommunikation mit dem Wissen des Körpers, doch da
sich der Begriff Muskeltest (MT) eingebürgert hat, bleibe ich bei
der Bezeichnung.
Eine neue Sicht der Sicht
Als Beispiel möchte ich die Arbeit mit den Augen
bringen, weil ich damit erstens meine eigene Sehkraft stark verbessert habe, und weil viele Fachleute eine Verbesserung des Sehens durch ein Training
bezweifeln. Zudem ist das Sehen ein so zentraler Vorgang, dass es wohl
mit allen denkbaren Lebensbereichen vielfältig verknüpft ist
und diese sowohl beeinflusst, als auch von diesen beeinflusst wird. Woraus
wohl folgt, dass ein Sehtraining einerseits mit Mitteln gemacht werden
kann, die scheinbar nichts mit den Augen zu tun haben, und andrerseits
ein Sehtraining auch bei Leuten mit guten Augen sinnvoll sein kann.
Kurzsichtig wird man nach gängiger Meinung , weil
der Augapfel zu lang ist, weitsichtig weil er zu kurz ist, bzw. weil die Linse
nicht mehr genügend flexibel ist, um scharfe Bilder auf die Netzhaut zu
projiezieren. Ebenso wären
die übrigen Sehfehler wie Astigmatismus auf Brechungsfehler der Linse
und der Hornhaut zurückzuführen. Das ist optisch zweifellos richtig.
Nach diesem Modell könnte also eine Verbesserung höchstens durch
eine operative Änderung des Auges erreicht werden. Das ist jedoch
nur die halbe Wahrheit. Die Bilder, die via Linse und Augapfel auf die
Netzhaut abgebildet werden, werden ja in codierter, digitalisierter Form
an das Hirn weitergeleitet, wobei komplizierte Umrechnungen vorgenommen
werden müssen, um beispielsweise aus den beiden leicht verschobenen
Bildern der beiden Augen ein einziges zu konstruieren oder um die verschiedenen
Fokuseinstellungen zu berücksichtigen.
Die Codierung ist auf verschiedene Arten möglich.
Wir wissen vom Computer, dass unscharfe Digitalbilder wieder in scharfe
umgerechnet werden können, wenn die Brechungsfehler bekannt sind und
gewisse Bedingungen der Abbildung erfüllt sind (injektiv).
Genauso könnte unser Gehirn also in der Lage sein,
durch Änderungen im Umrechnungsprogramm auch bei einer Verformung
des Augapfels wieder schärfere Bilder zu produzieren, ein Training
bestünde also vor allem darin, durch Übungen neue Konstanten
in dieses Programm einzusetzen. Habt ihr schon einmal die Welt durch eine
gelbe Sonnenbrille angeguckt ? Alles scheint dann einen Gelbstich zu haben.
Doch schon nach wenigen Minuten hat man sich daran „gewöhnt", die
Welt erscheint durchaus normal, das heisst, das Hirn hat gelernt, die Farben
der Bilder irgendwie umzurechnen oder den gespeicherten Erfahrungswerten
anzugleichen.
Moshé Feldenkrais, weltweit bekannt durch seine Feldenkraismethode, berichtet sogar von einem Versuch mit Umkehrbrillen,
bei denen die Versuchsperson die Welt dank einem Spiegelmechanismus umgekehrt,
also auf dem Kopf sieht. Natürlich war die Orientierung und die Bewegung
im Raum hinter einer solchen Brille zunächst ausserordentlich schwierig.
Doch nach intensivem Training geschah etwas Erstaunliches. Die am nächsten
gelegenen Gegenstände "drehten" sich einer nach dem andern plötzlich
wieder um, sodass die Versuchsperson diese Gegenstände also wieder
fast normal sah. Wichtig dabei war, dass die Person die Gegenstände
berühren konnte. So sah die Versuchsperson zunächst, als sie
zum Fenster hinausguckte, und es gerade schneite, wie die Schneeflocken
von unten nach oben stiegen. Dann streckte sie die Hand zum Fenster hinaus
und spürte, wie die Flocken von oben auf die Hand fielen. Von diesem
Moment an kehrte sich auch das Bild um, und die Schneeflocken fielen wieder
„normal". Dies als Beispiel, wie schlau unser Hirn ist.
Ich glaube, man darf die Sache noch etwas anders betrachten.
Könnte es nicht sein, dass die Verformung des Auges bez. fehlende
Akkommodationsfähigkeit der Linse,
gerade eine Folge von Fehlern im Umrechnungsprogramm ist ? Die Muskeln, die etwa
die Linse formen, bekommen fälschlicherweise vom Hirn z. Bsp. ständig die
Meldung: „ihr müsst ein bisschen mehr zusammenziehen, damit das Bild
scharf wird!"
Die Ursachen für die Störungen könnten
mannigfaltig sein: alle Arten von körperlichem und psychischem Stress,
schlechte Ernährung, übermässiger Fernsehkonsum etc., uns
interessieren sie hier jedoch nur am Rande.
die Praxis der Kinesiologie
Was sind nun die Grundlagen der kinesiologischen Arbeit
? Ich kann hier nicht in wenigen Sätzen die vielen Techniken und Tests
beschreiben, die verwendet werden. Unsere Grundannahme ist, dass der Körper
selber am besten weiss, was ihm fehlt und was er braucht, dass dies aber
unserem Bewusstsein meist verborgen bleibt. Vielleicht hatten wir ursprünglich
die Fähigkeit, dies auch bewusst wahrzunehmen, etwas das wir mit Instinkt
bezeichnen können. Diese Fähigkeit scheint aber bei den Menschen
verlorengegangen zu sein.
Der Muskeltest ist eine Möglichkeit, mit dem Körper
zu sprechen und wieder Zugang zu diesen Schichten zu erhalten. Es gibt
natürlich noch andere Methoden, mit dem Körper zu kommunizieren,
doch ist der Muskeltest ein sehr praktisches Werkzeug und es lohnt sich,
eventuell längere Zeit zu verwenden, um diesen durch gymnastische
Übungen, Akkupressur, Massage oder mentales Training zu verfeinern,
ohne dass an den Augen gearbeitet wird. Dies ist keine verlorene Zeit,
sondern schärft das Wahrnehmungsvermögen und erleichtert die
folgende Arbeit sehr. Die Kunst ist nun, möglichst genau herauszufinden,
wo die Schwachstellen liegen, dass heisst z. Bsp. zu spüren, unter
welchen Umständen welche Muskeln schwach werden, wobei schwach nicht
immer das richtige Wort ist, der Muskel kann eher schwammig, flatterig
oder gummig werden, oder wir beobachten, ob der Muskel eher reflexartig
oder bewusst agiert. Beispielsweise kann der Psoasmuskel, der das Bein
in eine bestimmte Richtung bewegt, immer dann schwach werden, wenn das
rechte Auge in die Ferne schaut oder etwas Rotes betrachtet. Ein anderer
Muskel wird vielleicht genau dann schwach, wenn die getestete Person bei
Lärm im Stehen mit dem linken Auge einen Text lesen soll.
Die richtigen Schwachstellen herauszufinden ist meistens
die Hauptarbeit der KinesiologInnen, die Korrekturen sind dagegen eher
einfach. Meistens sind nur wenige ganz spezielle Energiebahnen blockiert,
die aber grosse Konsequenzen haben können. Es ist wie bei einem Computerfehler:
Irgend eine falsche Einstellung kann z. Bsp. den ganzen Drucker blockieren.
Um den Fehler herauszufinden, müsst ihr vielleicht stunden- oder tagelang
"herumdökterlen". Um ihn zu beheben, genügt jedoch das Eintippen
einiger Zahlen.
die Korrekturen
Auch die Korrekturmethoden werden mit dem Muskeltest
bestimmt. Es kann sich um sehr allgemeine Methoden handeln wie um das Stärken
von 42 Muskeln durch Massage der neurolymphatischen Punkten oder der neurovaskulären
Kontaktpunkten. Es kann aber herauskommen, dass die behandelte Person unter
ganz speziellen Umständen etwas tun soll . Dass sie z. Bsp. mit den
Augen Kreisbewegungen macht, während sie an eine stressvolle Situation
denkt und eine Kombination von Akkupressurpunkten gehalten wird. Oder dass
sie mit dem rechten Auge die Farbe Lila anschaut, während sie eine
gymnastische Bewegung macht, und dazu einen hohen Ton hört.
Grundsätzlich können wir sagen, dass eine ganz
spezifische Behandlung wirksamer ist, doch soll zwischendurch auch immer
wieder allgemeiner gearbeitet werden, um denn ganzen Energiefluss zu aktivieren.
Ich vergleiche den Körper einmal mit einem grossen Garten: Irgendwo
ist ein Pflänzchen, das zuwenig Wasser hat. Ich habe aber nur eine
Spritzkanne zur Verfügung. Um dieses Pflänzchen zu pflegen, kann
ich diese Spritzkanne einfach gleichmässig über den ganzen Garten
verteilen und hoffen, dass dieses auch einige Tropfen bekommt. Besser ist
allerdings, wenn ich zuerst genau suche, wo dieses Pflänzchen ist,
vielleicht mir überlege, wo genau seine Wurzeln hinreichen und dann
ganz gezielt Wasser giesse. Doch auch hier ist es sicher sinnvoll, ab und
zu den ganzen Garten zu giessen.
Oder nehmen wir einen Automotor, der übermässig
lärmt, und wir haben nur ein kleines Fläschchen Öl zur Verfügung.
Wir können nun dieses Öl einfach über den ganzen Motoren
versprühen, vielleicht haben wir Glück, und das Öl gelangt
an die richtige Stelle. Sicherer ist jedoch, zuerst genau zu suchen, wo
etwas gebraucht wird, und nur dort zu ölen.
Augentraining als Herausforderung
Es ist leider nicht möglich, generell zu sagen,
was für die Augen gut ist, das ist von Person zu Person und von Tag
zu Tag verschieden, es gibt keine Rezepte. Das ist wohl auch der Grund,
weshalb bis heute erst wenige Leute Augentraining machen. Eine weitere
Schwierigkeit ist, dass der Erfolg selten rasch sichtbar wird, und mit
Methoden gearbeitet wird, die für Laien scheinbar gar nichts mit den
Augen zu tun haben, sodass die Leute schnell mal aufgeben.
Besonders in den ersten Sitzungen ist es jedoch wichtig,
dem vom Körper gewünschten Weg zu vertrauen, auch wenn scheinbar
nutzlose Dinge gemacht werden. Auch dafür bringe ich einen Vegleich:
Du möchtest irgendwo in der Wildnis ein Häuschen bauen. Nun kannst
du natürlich mit einer Axt und einer Schaufel hingehen und sogleich
beginnen, die Bäume zu fällen, ein Fundament auszubuddeln und
dann Steine aufeinanderzuschichten. Vielleicht hast du in zwanzig Jahren
tatsächlich irgend eine Art Haus. Doch wäre es nicht gescheiter,
zuerst einen Weg durch die Wildnis zu bauen, sich mit den nötigen
Werkzeugen einzudecken und das Klima und die vorhandenen Infrastrukturen
zu studieren? Vielleicht wäre es sogar wichtiger, zuallererst mit
den lokalen Gesetzen vertraut zu werden und die richtigen Beziehungen zu
den künftigen Nachbarn und Behörden zu knüpfen, alles Dinge,
die scheinbar nichts mit dem Hausbau zu tun haben. Auf diese Weise geht
es sicher viel länger, bis du mit dem Hausbau beginnen kannst, doch
bist du viel schneller damit fertig und musst nicht riskieren, dass das
Haus beim nächsten Sturm zusammenfällt, weil du das Klima nicht
berücksichtigt hast.
Ebenso müssen beim Augentraining meist gewisse andere
Sachen, seien es Muskelverspannungen oder irgendwelche Blockaden, erledigt
werden, bevor das eigentliche Training überhaupt Sinn macht.
häufige Fälle
Obwohl, wie gesagt, dass Augentraining sehr individuell
gestaltet werden muss, erwähne ich doch einige Dinge, die vielfach
helfen können:
Die Muskeln, die mit dem Nieren- und dem Lebermeridian
zusammenhängen, sind oft schwach und können durch Punktehalten
und andere Techniken gestärkt oder auch beruhigt werden. Es sind dies
z. Bsp der obere Trapezius, der Iliacus, der Rhomboideus, der Pectoralis
major sternalis etc.
Emotionen haben eine starke Verbindung zu den Augen.
Wir erkennen ja vor allem an den Augen, ob jemand zornig, freudig oder
traurig ist. Ein Ungleichgewicht in den verschiedenen Emotionen kann den
Augen schaden. Deshalb hilft es oft, gewisse Emotionen zu trainieren, dass
heisst sie bewusst in sich zu erzeugen und zu beobachten, was dabei passiert.
Erstaunlicherweise sind es eher negative Emotionen, die gebraucht werden.
Dazu fallen mir drei Möglichkeiten ein:
1. Gewisse Leute kennen gewisse Emotionen gar nicht,
weil sie vielleicht gelernt haben, dass z.B. Zorn schlecht sei und deshalb
unterdrückt werden soll. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht in den
Emotionen und folglich auch in den Augenmuskeln.
2. Andere Leute kennen z. B. Wut nur in der extremen
Form und wissen nicht, dass es auch viele Zwischenstufen gibt. Diese Leute
sollen Wut in leichter Form trainieren.
3. Wieder andere haben Mühe aus einer negativen
Emotion wieder herauszukommen, und können in diesem Rahmen vielleicht
Lösungswege finden.
Da die Ursachen für Sehfehler oft in der frühen
Kindheit liegen, lohnt es sich, die KlientInnen sich an frühe Bilder
erinnern zu lassen, wo sie noch gute Augen hatten, und dann zu prüfen,
wie die Muskeln reagieren. Dabei sollen die Leute aufgefordert werden,
genau nachzuempfinden, wie sie damals geatmet haben, welche Haltung sie
hatten, welche Klänge und Düfte dabei waren etc. Danach können
spätere Bilder auf gleiche Art angegangen werden und verglichen werden.
Hier können alle Techniken des NLPs angewendet werden.
Hilfreich ist, sich klar zu werden, was für Vorteile
eine Sehschwäche früher gebracht hat oder heute noch bringt,
und zu fragen welche anderen, besseren Möglichkeiten es gibt, diese
Vorteile zu erlangen. Ein Vorteil könnte beispielsweise sein, eine
Entschuldigung zu haben, wenn man etwas übersehen hat, oder sich von
der Umwelt etwas distanzieren zu können, indem man diese nicht mehr
so genau sieht.
Manchmal kann auch eine Allergie oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit
den Augen schaden. Hier gibt es mehrere kinesiologische Techniken, das
Problem zu beseitigen oder zu lindern.
Ausserhalb der kinesiologischen Sitzung gibt es eine Reihe von Übungen, Spielen oder Massagen von Dr. Bates, Paul Dennison und von Janet Goodrich, die meist einfach und amüsant sind und auch in Gruppen gemacht werden können. Genaues darüber kann in Fachbüchern nachgeschlagen werden. Besonders Jonglieren gilt als wirksames Mittel, und ich als Musiker empfehle auch das Spiel mit gewissen Klängen oder geführten Klangreisen, die uns lockern und den Körper empfänglicher machen für Änderungen und neue Erfahrungen.
Einige Ergänzungen
Kann ich mich selber testen und behandeln ? Teilweise
schon, es braucht aber viel Körpergefühl, und die Arbeit mit
einer in Kinesiologie erfahrenen Person ist sicher vorzuziehen. Hingegen
ist speziell beim Augentraining ein regelmässiges Üben zusätzlich
zu den Sitzungen nützlich oder notwendig.
Da die Kinesiologie eine Alltagsbehandlung sein soll,
die möglichst überall durchgeführt werden kann, wird auch
beim Massieren der Reflexpunkte mit den Kleidern gearbeitet. Kleider stören
bei der Behandlung nicht, hingegen sollen Metallschmuck und Uhren wenn
möglich abgelegt werden, da sie den Muskeltest beeinflussen können.
Der Kinesiologe oder die Kinesiologin brauchen auch nicht nach tiefschürfigen
psychologischen Problemen zu grübeln, die KlientInnen sagen nur das,
was sie von sich aus wollen, es geht ja nur darum, ihre eigenen Kräfte
zu mobilisieren.
Ich empfehle allen Leuten, die Ihre Augen schätzen
und sie verbessern wollen, ein Training zu machen. Es macht Spass, ist
einfach und bringt auch anderweitig neue Ideen. Besonders KünstlerInnen,
SportlerInnen, Pädagoginnen, und alle kreativen und aktiven Leute
empfinden so ein Training als höchst erfrischend und anregend.
Ich liebe die Lebensgrundhaltung , die im folgenden Satz
zum Ausdruck kommt:
If you can dream it, you can do it ! (W.Disney)
Wettingen, Frühling 1997