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Häufige Fehler beim Gitarren-Selbstunterricht:
- Du verwendest zu viel Kraft. Durch Würgerei und Anstrengung entsteht ein
verkrampftes Spiel und es kann zu Schmerzen in Fingerkuppen, Händen oder Rücken
kommen. Gitarrenspielen sollte aber immer locker und
angenehm sein. Wenn du
zuerst die Beweglichkeit gründlich trainierst, brauchst du fast keine Kraft.
(geeignete Gitarre und Saiten vorausgesetzt)
- Es werden zu schwierige Sachen versucht. Dadurch verrennst du dich in
eine Sackgasse und wirst entmutigt.
- Du willst irgend etwas Berühmtes nachspielen. Berühmte Sachen sind aber
in der Regel nicht für den Anfangsunterricht gedacht. Außerdem
sind dies ja oft Sachen, die nur in einer Gruppe gut tönen, die Gitarrenstimme
allein ist nicht selbsttragend.
- Du trainierst nicht alle Finger gleichmäßig. Kleiner Finger und
Ringfinger werden oft vernachläßigt.
- Du bist fixiert auf einen einzigen Stil. Erfahrungsgemäß kennen auch
erwachsene Gitarreneinsteiger/innen nur einen Bruchteil der möglichen
Stilrichtungen und sind total überrascht, wenn ich ihnen etwas Anderes,
besser Geeignetes, vorspiele.
- Viele Leute nehmen es mit dem Rhythmus nicht so genau und merken es
selber nicht.
- Du hast eine ungeeignete oder falsch eingestellte Gitarre. Die Mensurlänge
muss der Handgröße angepasst sein.
- Die korrekte Haltung ist zwar umstritten, doch solltest du dich
zumindest damit gründlich auseinandersetzen.
- Du glaubst, ohne Theorie auszukommen. Es gibt zwar wenige Naturtalente,
die es ohne Kenntnis von Noten, Skalen, Akkordaufbau etc. zu Meisterschaft
bringen, aber diese Leute sind meist auf einen ganz speziellen Stil
ausgerichtet und hätten es mit Theoriekenntnis vermutlich noch weiter
gebracht.
- Beim Improvisieren spielst du immer das Gleiche (meist ein Gedudel mit
der pentatonischen
Skala).
- Die verschiedenen Zupftechniken, Schlagtechniken, Klangmöglichkeiten und Spezialeffekte werden nicht
ausgenützt.
- Du kannst dein Können schlecht einschätzen. Einige Leute getrauen sich
nicht, aufzutreten, weil sie meinen, sie seien zu schlecht, was schade ist.
Andere treten mit geringem Können überall auf, was peinlich ist.
Jürg Hochweber