Grundsätzlich werden zum Improvisieren zunächst einmal
die Töne der zugrundeliegenden Tonart verwendet. Die Tonart erkennt man am
besten am Schlussakkord (Die Tonart kann aber auch im Laufe des Stücks
wechseln). Um zur Folge C F G C zu spielen, verwenden wir also die C-Dur
Tonleiter. Allerdings gibt es keine Regeln, welche Töne wann genau passen, das
muss man hören, und manchmal ist es auch Geschmacksache.
Ganz sicher passen immer die Akkordtöne, das heisst die im Akkord
enthaltenen Töne, also beim C die Töne c e g beim G die Töne g h d, beim F
die Töne f a c. Doch können überall, besonders auf unbetonte Schläge, alle
andern Tonleitertöne erscheinen, oder sogar leiterfremde Töne (siehe
Wechselnoten).
Im folgenden Beispiel sind die Akkordtöne mit einem
Pfeilchen markiert. Wie man sieht, sind die betonten Töne auf Schlag eins hier
immer Akkordtöne.
Motive
Ein Motiv besteht aus einer Folge von etwa 3 bis 8 Tönen, die für sich
allein schon einen musikalischen Gedanken ausdrücken. Oft bildet der Rhythmus das markante, leicht wiedererkennbare Element eines
Motivs. Spielen mit Motiven ist sehr beliebt in der Improvisation.
Hat man ein geeignetes Motiv gefunden, das zum ersten Akkord passt, kann man
dieses in abgewandelter Form wiederholen, sodass es zu den nächsten Akkorden
passt:
Das eintaktige Grundmotiv zum Akkord C wird also abgewandelt, sodass es zu F und dann zu G passt. Es gibt meistens sehr verschiedene Möglichkeiten.
Um dies zu üben, folgt hier noch eine MIDI Datei, die nur die Akkorde (C F G C) enthält. Spiele dazu nach obigem Muster, oder einfach frei von der Leber. Es geht auch darum, das Gefühl für 4-Takt-Gruppen zu entwickeln. Die meisten Melodien bestehen aus 4, 8 oder 16 Takten (Im Blues sind es 12 Takte). Ungerade Taktgruppen mit etwa 5 oder 7 Takten würden als unsymmetrisch empfunden.
Begleitung allein, wird 10 mal abgespielt, zum mitspielen.
Verwende Töne aus der C-Dur-Tonleiter, eventuell auch nur
einige wenige davon, oder erweitere die Tonleiter nach oben und unten:
In der Popmusik wird anstelle der ganzen C-Dur-Leiter oft
die Pentatonische Leiter verwendet (besonders wenn der Grundakkord das parallele
Am ist). Die Pentatonische Leiter (= Fünfton-Leiter) von C oder Am besteht aus
den Tönen a c d e g, also ohne die Töne f und h.
Siehe bei den Akkordfolgen.
Hat man lange genug mit den Tönen der zugrundeliegenden Skala gespielt, stellt sich die Frage, wie man seinen Tonvorrat erweitern kann.
Dazu kommen besonders die sogenannten Wechselnoten in Frage. Das gilt eigentlich für alle Skalen und Stile. (Dur, Moll,
Pentatonisch, Blues)
Jeder passende Melodieton kann mit dem Ton, der um einen Halbtonschritt
tiefer liegt, abgewechselt oder umspielt werden.
Die mit w bezeichneten Töne sind Wechselnoten. Für sich allein würden sie überhaupt nicht passen, sie gehören ja auch nicht zur C-Dur Tonleiter, aber im Wechsel mit passenden Tönen klingen sie sehr gut.
Klangbeispiel Wechselnoten:
Erstaunlicherweise funktionieren Wechselnoten nur nach unten. Ein Versuch, auf analoge Weise Wechselnoten nach oben zu bilden, wird kläglich scheitern (ausser es sind Tonleitertöne).
Ähnlich funktionieren chromatische Durchgangsnoten. Zwischen zwei passenden Tönen im Abstand eines ganzen Tones kann der dazwischenliegende Halbton eingeschoben werden:
Die mit D bezeichneten Töne sind Durchgangsnoten. Diese können aufwärts und abwärts eingeschoben werden.
Klangbeispiel Durchgangsnoten: